Lehrgang für Polizei und Veterinärämter zur Kontrolle von Tiertransporten
Pressemitteilung
Lehrgang für Polizei und Veterinärämter zur Kontrolle von Tiertransporten
Straßenkontrollen zeigen Verstöße gegen Europäische Tiertransportverordnung
Im Rahmen von praktischen Schulungen des nordrhein-westfälischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Ernährung (LAVE) haben im Rhein-Kreis Neuss die amtlichen Tierärztinnen und Tierärzte gemeinsam mit den Einsatzkräften der polizeilichen Verkehrsüberwachung Tiertransportfahrzeuge kontrolliert. Bei den kontrollierten Transportfahrzeugen wurden mehrere Verstöße gegen die europäische Tierschutztransportverordnung festgestellt. Unter anderem wurden Verstöße bezüglich der der Ladedichte, der Zusammenstellung der transportierten Tiere, der mitgeführten Dokumente sowie technische Mängel vorgefunden.
„Jeder Transport ist für ein Tier eine unnatürliche Fortbewegung und kann daher Angst und Stress auslösen. Um auch beim Transport den Bedürfnissen der Tiere Rechnung zu tragen, gibt es, insbesondere für längere Transporte von Nutztieren, rechtliche Vorgaben. So sollen die Tiere vor Verletzungen und zu großen Belastungen geschützt werden.“, sagte die Landestierschutzbeauftragte Dr. Gerlinde von Dehn, die die gemeinsame Fortbildungsmaßnahme angeregt hatte. „Die Einhaltung dieser Vorgaben wird durch die Veterinärämter, unterstützt von der Polizei, kontrolliert. An dieser Stelle ist es wichtig, dass alle Hand in Hand arbeiten. Daher freue ich mich, dass wir auch in diesem Jahr wieder eine gemeinsame Fortbildung unter der Leitung des Kollegen, Dr. Alexander Rabitsch, für amtliche Veterinäre und Polizisten anbieten können.“
Die Präsidentin des Landesamtes für Verbraucherschutz und Ernährung NRW, Jacqueline Rose-Luther, erklärte: „Jeder Transport muss so kurz wie möglich gehalten werden. Die Bedürfnisse der Tiere während der Beförderung sind das wichtigste Kriterium. Für die Kontrolle der Einhaltung der rechtlichen Vorgaben ist die
Zusammenarbeit von Polizei und Veterinärbehörden unverzichtbar. Die Schulung verbindet Theorie und Praxis und ermöglicht den fachlichen Austausch der verschiedenen Beteiligten. So können unmittelbar während der Verkehrskontrollen Bewertungen vorgenommen und erforderliche Maßnahmen bei Verstößen bestmöglich abgestimmt werden.“
Es ist entscheidend, das theoretisch Erlernte in einer solchen Fortbildung direkt praktisch umzusetzen. Das Leid von Tieren, die nicht gemäß den geltenden Vorschriften behandelt werden, kann nicht zu Übungszwecken simuliert werden. Deshalb gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach den theoretischen Schulungen gemeinsam direkt auf die Straße, um den Ablauf einer Verkehrskontrolle sowie mögliche Verstöße bei Tiertransporten zu beurteilen.
Hauptreferent der Veranstaltung war der renommierte österreichische Tierarzt und Experte für Tiertransporte in Europa, Dr. Alexander Rabitsch. Vermittelt wurden tierschutzrechtliche Grundlagen, auf die die Kontrolleurinnen und Kontrolleure bei ihren gemeinsamen Einsätzen zu achten haben. Neben der möglichst kurzen Transportdauer wird die Qualifikation des Personals kontrolliert. Es muss sichergestellt sein, dass die Tiere in einem geeigneten Fahrzeug mit ausreichend Platz sowie den entsprechenden Ver- und Entladevorrichtungen transportiert und ausreichend versorgt werden. Kranke oder verletzte Tiere sind in der Regel nicht transportfähig.
Mit weiteren Veranstaltungen dieser Art wird das LAVE die Zusammenarbeit von Polizei und Veterinärämtern in ganz Nordrhein-Westfalen weiter stärken, um Tiertransporte sicherer und für die Tiere erträglicher zu gestalten.
Information zum Thema Tierschutz in Nordrhein-Westfalen sind zu
finden unter:
https://www.lave.nrw.de/themen/tiere/tierschutz