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Statement Ministerin Gorißen zur ASP-Virusvariante in Nordrhein Westfalen

25.06.2025

Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz teilt mit:

Das für Tierseuchen zuständige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat mitgeteilt, dass es im Rahmen der virologischen Untersuchung von Blut- und Gewebeproben von Wildschweinen aus dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Nordrhein-Westfalen die komplette Genomsequenz ermitteln konnte. Der direkte Vergleich mit zuvor in Deutschland sequenzierten ASP-Viren zeige: Die Variante aus NRW unterscheidet sich signifikant sowohl von den bisher bekannten westdeutschen Fällen (Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg) als auch von den Varianten aus den östlichen Bundesländern (Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern). Ein internationaler Abgleich mit veröffentlichten Genomdaten zeige eine hohe Übereinstimmung mit ASP-Viren aus der italienischen Region Kalabrien.

Dazu Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen: „Die Nachricht aus dem Friedrich-Loeffler-Institut legt die Vermutung nahe, dass wir es hier mit einem punktuellen Eintrag der ASP im Kreis Olpe zu tun haben und die Tierseuche nicht aus anderen Bundesländern stammt. Wie genau die Afrikanische Schweinepest nach NRW gekommen ist, wird weiter untersucht. Eine Quelle könnten unbedacht im Wald entsorgte Lebensmittel sein. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist der Eintrag jedenfalls auf menschliches Verhalten zurückzuführen. Wir appellieren an alle, sich streng an die Schutzmaßnahmen der Allgemeinverfügungen der Kreise Olpe, Hochsauerlandkreis und Siegen-Wittgenstein zu halten und sich vernünftig und umsichtig in der Natur zu verhalten. So können wir gemeinsam dazu beitragen, diese hochinfektiöse Tierseuche zu bekämpfen. Sie ist und bleibt unabhängig vom Subtyp eine große Gefahr für Wildschweine und insbesondere unsere landwirtschaftlichen Betriebe mit Schweinehaltung.“

Die Ministerin weiter: „Das Ergebnis des FLI zeigt, welche Gefahr vom Menschen durch unachtsames Verhalten ausgehen kann. Umso wichtiger ist es, keine Lebensmittelreste in offenen Mülleimern zu entsorgen oder in der Natur zu hinterlassen, weil sie das ASP-Virus enthalten und von Wildschweinen aufgenommen werden können.“